Die Frage nach ethischen Aspekten bei der Entwicklung selbstfahrender Automobile wurde in den vergangenen Wochen vielfach medial thematisiert.

In den VDI Nachrichten vom 15. April 2016 fordert der Forscher Ilja Radusch mit seinem Interview „Soll das Auto Kind oder Oma überfahren?“ Industrie, Politik und Gesellschaft auf, über dieses Thema nachzudenken.

Wenn jedoch die Frage, ob der autonome Fahrroboter eher einen alten oder einen jungen Menschen überfahren solle, wirklich eine relevante wäre, dann wäre das doch auch eine Frage in der Führerscheinprüfung – gegebenenfalls verbunden mit einer rechtverbindlichen Verkehrsregel?

In Wirklichkeit ist es doch aber so, dass wir alle dazu verpflichtet sind, unter allen Umständen und mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln überhaupt eine Schädigung/Kollision zu vermeiden. Allein der Versuch, dass ein menschlicher Fahrer oder mittelbar ein Programmierer für das autonome Auto eine Entscheidung darüber treffen soll, welches Leben mehr oder weniger schützenswert sei, ist aus meiner Sicht nicht möglich und ethisch verwerflich.

Die zweite Frage, ob sich ein Auto besser zum Schutze seines Fahrers selbst beschädigen soll, ist spätestens seit Bela Barenji alternativlos mit ja zu beantworten. Die Crashentwickler tun seither nichts anderes als energieaufnehmende und crashkompatible Strukturen so auszulegen, dass sie das Menschenleben bestmöglich schützen, selbst wenn am Ende nur ein Haufen verbogenes Blech – aber jedenfalls ein geringstmöglich verletzter Mensch – übrig bleibt.

Bildquelle: www.piqs.de. Fotograf: Ernest. Some rights reserved.

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