Das Forum Elektromobilität e.V. lud am 29. September zu Wittenstein nach Igersheim ein um mit einem umfangreichen Expertenkreis Technologietrends im Bereich der Elektrotraktion zu beleuchten.

Der Vorstandsvorsitzende Professor Spath der nach einer akademischen Karriere bei den Arbeitsforschern von Fraunhofer in Stuttgart ein „2nd life“ beim fränkischen Antriebstechnikspezialisten Wittenstein wagte, zeichnet das Bild eines interessanten Unternehmens.

Und das muss es wohl auch sein, wenn jemand es wagt, in der Ruhe der dünn besiedelten fränkischen Diaspora hochmoderne Antriebstechnik zu entwickeln um sie danach im einem mittelstädtischen Wohngebiet in Fellbach bei Stuttgart zu fertigen (urban manufacturing). Ein guter Spirit schwebt darüber, das merkt der Besucher schon an der Motivation und Freundlichkeit der Wittenstein Mitarbeiter.

Das Ziel einer hohen Innovationsaktivität wird auch durch Organisationskonzepte befeuert, z.B. kurze Wege zwischen „Prozessnachbarn“. Wittenstein hat mit dem Galaxy Getriebe gerade ein neues Getriebekonzept vorgestellt, das ob seines Neuigkeitswertes die wichtigen Innovationspreise abgeräumt hat.

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Die Tagung wurde mit dem Ziel aufgesetzt, einen repräsentativen Status zur E-Mobilität abzubilden. Das ist angesichts der aktuellen Lage äußerst schwierig. So gibt es natürlich eine starke Diskrepanz zwischen den zurückbleibenden Elektrifizierungsraten einerseits und neuen gesetzlichen Schadstoffreduzierungsanforderungen andererseits.

Der VW-Referent sieht die Brennstoffzelle als wichtiges Element für die E-Mobilität. Hybride ebnen den Weg und der US Markt wird für den VW Konzern Pilotfunktion haben. Der neue US Passat wird die erste Plattform dafür sein.

Wittenstein sieht unter anderem die Steigerung der Effizienz des elektrischen Strangs sowie die Anhebung der Drehzahl als Ankermaßnahmen auf dem Weg zur E-Mobilität.

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In einem Vortrag der Fa. New Tec GmbH wurde deutlich welch eminente Tragweite das Thema Sicherheit im elektrisch angetriebenen Auto hat. Gerade wenn die Kupplung fehlt, führt ein blockierender Motor zum sicheren Abflug. Bemerkenswert und vielleicht auch ein wenig skurril wirken die gezogenen Quervergleiche. So liegt z.B. ein motorisiertes Einrad auf demselben Risikolevel wie die elektrische Lenkung.

MTU gab Einblicke in die Elektrifizierung im Bereich schwere Antriebe und Offroad-Antriebe. Es ist festzuhalten, dass in diesen Bereichen derzeit noch wenig Aktivität herrscht. Grund sind insbesondere mangelnde Komponenten, aber auch extremer Kostendruck und derzeit noch beherrschbar gesetzliche Emissionsstandards. Ausnahmen sind schon heute im Einsatz befindliche Spezialkonfigurationen z.B. für den Untertagebau, aber auch elektrifizierte Antriebsachsen von landwirtschaftlichen Anhängern. Alles in allem eine „runde“ Veranstaltung von Forum E-Mobilität und der Firma Wittenstein, gekrönt von einem Fahrtest mit verschiedenen elektrifizierten Fahrzeugen.

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