UECT steht für Ulm Electro Chemical Talks und ist der Name einer der renommierten Batterie und Brennstoffzellen Tagungen, die am 13. und 14.11.2018 in Ulm stattfand.

Thematischer Schwerpunkt, war neben der Darstellung des aktuellen Standes der Technologie bei Batterie und Brennstoffzelle in diesem Jahr die Rohstoffverfügbarkeit.

Mehrere Vorträge gingen ins Detail jeden einzelnen Elements und beleuchteten dessen Verfügbarkeit sowie die Preisentwicklung. Der Tenor ist eher beruhigend und nicht geeignet, den vielen Pressestimmen zu folgen, die das Verschwinden der Elektromobilität schon angesichts mangelnder Werkstoffressourcen vorhersagen.

Demnach gibt es ausreichende Ressourcen, jedoch ist ihre Verfügbarkeit teilweise riskant.

Der Hauptgrund wurde in politischer Instabilität vieler der Länder gesehen, die die erforderlichen Ressourcen besitzen.

Auch wird die Rohstoffspekulation auf den Spotmärkten als potentielle Ursache von unvorhersehbaren Preisverwerfungen vorhergesehen. Das sei jedoch kein Grund dafür, dass der E-Fahrzeugmarkt erst gar nicht hochlaufe. Eher sei das eine Herausforderung für die OEMs, mit Einkaufsintelligenz darauf zu reagieren, um bei der Beschaffung von Batterierohstoffen/Batteriezellen angesichts der Unsicherheiten nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Das weitere Damoklesschwert namens Reichweite, das vermeintlich über der E-Mobilität hängt, wurde – wenngleich von Optimismus getragen – eher als gelöst gesehen. Autos vom Schlage eines Renault Zoe oder GM Volt wurden als Beispiele alltagstauglicher Fahrzeuge herangezogen, die auch bei schlechter Witterung über 300 km Reichweite erlauben.

Vielfache Effizienzgewinne wurden in unterschiedlichen Vorträgen subsummiert als Ursachen für die nahezu 20 % Leistungs- und Energiedichtesteigerung in den letzten 2-3 Jahren.

Vielversprechend war auch die Fahrzeugsession am 2. Tag, in der nicht nur der neue Hyundai ix35 Fuelcell als eines der wenigen am Markt verfügbaren Brennstoffzellenautos brillierte, sondern besonders auch die Ankündigung, dass der neue eCitaro – der E-Bus der Daimler Tochter Evobus auch mit einer sogenannten Solid State Batterie kommen soll, die mit einem nicht flüssigem Elektrolyten versehen ist. Sie kann am Ende buchstäblich alles besser als die LiIon mit flüssigem Elektrolyt. Explizit genannt sei der Sicherheitszuwachs durch eine wesentlich verschlechterte Entflammbarkeit.

Alles in allem zwei dicht gepackte Tage, die dann am Ende doch hoffen lassen, dass Europa speziell bei der Batterie- aber auch der Brennstoffzellenkompetenz gegenüber den dominierenden Asiaten nicht total abgeschlagen ist.

Allen einschlägig Tätigen sei ans Herz gelegt, den Besuch der UECT 2020 als ein Must Have schon heute in Ihren Terminkalender einzutragen.

 

Dr. Ulrich W. Schiefer

Bild: Daimler Media

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